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Weitere Namen
Lokalisierungsvorschläge
Namensformen AT
Belege AT
Jos 12,24; 1Kön 14,17; 1Kön 15,21; 1Kön 15,33; 1Kön 16,6; 1Kön 16,8-9; 1Kön 16,15; 1Kön 16,17; 1Kön 16,23; 2Kön 15,14; 2Kön 15,16; Hld 6,4
Belege NT
ausserbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
(BIS CA. 300 v.Chr.)
[]rdl (ägyptisch: Schoschenk-Liste Nr.59: Aḥituv, Shmuel 1984a, 190; Wilson, Kevin A. 2005a, 117)
Deuterokanonische Texte und Ausserbiblische Belege
ab hellenistischer Zeit
Θάρσῃ; Θαρσὴν; Θάρσῳ (Flavius Josephus, antiquitates VII,307.312; VIII,310; IX,299: Thomen, Peter 1907a, 67)
Θερσα (Eusebius, Onomastikon: Timm 124,5 § 499; Klostermann 98,19f; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 95 § 497); Thersa (Hieronymus: Timm 124*,5)
Θαρσα (Eusebius, Onomastikon: Timm 128,4 § 514; Klostermann 102,3; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 98 § 512); Tharsa (Hieronymus: Timm 128*,6)
Θερσιλα (Eusebius, Onomastikon: Timm 128,5f § 515; Klostermann 102,4f; Notley, R. Steven / Safrai, Zeʾev 2005a, 98 § 513); Thersila (Hieronymus: Timm 128*,7f)
Thersa (Burchardus de Monte Sion 50.18; B37, Descriptio Terrae Sanctae: Bartlett, John R. 2019a, 84-85.252-253)
Beschreibung
Der Name Tirza ist im MT mehrfach als Personen- und Ortsname belegt. Die Identifizierung des Ortes mit dem heutigen Tell el-Fārʿa Nord ist in der Forschung unbestritten (s.u.).
Namensformen
Die Schreibweise des Namens bleibt im MT mit tirzāh in allen Belegen identisch. In der LXX sind hingegen mehrere Lesarten bezeugt, wobei die meisten Schreibweisen den Ortsnamen transkribieren (s.o.). Lediglich in Hld 6,4-LXX weicht die LXX davon ab: hier wird mit ὡς εὐδοκία der Name übersetzt, was wahrscheinlich inhaltliche Gründe hat (s.u.).
Etymologie
Der Name Tirza wird in der Forschung allgemein von der Wurzel rzh („Wohlgefallen an etwas/jemandem haben“) abgeleitet (vgl. Borée, Wilhelm 1968a, 74; Montero Fenollós, Juan Luis 2024a, 158). Der Name ist als „Gefällige, Angenehme“ zu deuten und könnte auf die schöne Lage der Stadt anspielen (vgl. Lloyd, John 1886a, 194; Knauf, Ernst Axel 2008a, 124).
Außerbiblische Belege aus vorhellenistischer Zeit
Außerbiblisch ist Tirza in vorhellenistischer Zeit lediglich in der ägyptischen Schoschenk-Liste belegt (vgl. Aḥituv, Shmuel 1984a, 190). Auch wenn der Name nur fragmentarisch erhalten ist, ist diese Identifizierung allgemein anerkannt (vgl. Wilson, Kevin A. 2005a, 117). Da die Lage der vor und nach Tirza genannten Orte nicht gesichert ist (s. dazu Currid, John D. 1997a, 195), bietet der Beleg keine weiterführenden Hinweise auf die Lage von Tirza.
Biblische Belege
Als Personenname ist Tirza biblisch ausschließlich in den genealogischen Listen zum Stamm Manasse (Num 26,29-34; Jos 17,2-3) belegt, sowie in den Erzählungen zu den Töchtern Zelofhads (Num 27,1-11) - jedoch werden auch dort die Namen der Töchter nur in einer Liste genannt und agieren ansonsten als Kollektiv. Die fünf Töchter Zelofhads erstreiten sich das Recht, den Anteil ihres Vaters am Verheißungsland zu erben (Jos 17,4), da ihr Vater ohne männlichen Erben stirbt (Num 27,3-4). Damit das Erbe nicht in den Besitz eines anderen Stammes gelangt, müssen die Töchter Männer aus dem Stamm Manasse, dem Stamm ihres Vaters heiraten (Num 36,6-7). Tirza wird in den meisten der genannten Listen an letzter Stelle nach Milka genannt. In Num 36,11 weichen sowohl MT als auch LXX von dieser Reihenfolge ab: im MT befindet sich Tirza zwischen Machla und Hogla an zweiter Stelle in der Liste; in der LXX findet sich Tirza hingegen an erster Stelle der Liste vor Hogla.
Da einige der anderen Töchter Zelofhads in den Ostraka aus Samaria (Samaria, Landschaft) als Toponyme belegt sind und Tirza selbst mehrfach als Ortsname in der Bibel begegnet, ist es wahrscheinlich, dass der Name der Tochter ursprünglich ein Toponym war, das zu einem Personennamen umgewandelt wurde. Wahrscheinlich handelt es sich um den Namen eines administrativen Distrikts, der in Verbindung mit der gleichnamigen Stadt steht (vgl. Gray, John 1967a, 155; Rösel, Hartmut 2011a, 278; Gaß, Erasmus 2019a, 192). Die Lage dieses Distrikts lässt sich allerdings nicht bestimmen (vgl. Kallai, Zecharia 1986a, 56; Fritz, Volkmar 1994a, 174). Auch für die Lage des Ortes bieten die Belege keine Hinweise, da lediglich die Lage von Hogla sich bestimmen lässt.
Als Ortsname ist Tirza erstmals in der Liste der besiegten Könige (Jos 12,24) belegt: Tirza war nach biblischer Darstellung also eine von Josua besiegte alte kanaanäische Königsstadt. Die Stellung von Tirza am Ende der Liste ist auffällig und wird in der Forschung unterschiedlich erklärt:Tirza könnte ein sekundärer Nachtrag sein (vgl. Hertzberg, Hans Wilhelm 1985a, 84) oder aufgrund der Bedeutung des Ortsnamens als wohlklingender Abschluss an das Ende der Liste gestellt worden sein (vgl. Knauf, Ernst Axel 2008a, 124; Gaß, Erasmus 2023a, 380). Unabhängig von der Entscheidung, weshalb die Position für Tirza gewählt wurde, lassen sich keine Hinweise auf die Lage des Orts ableiten, da in beiden Fällen der Name nicht aus topographischen Gründen an dieser Position eingefügt wurde.
Die meisten biblischen Belege für Tirza stammen aus der Zeit, als Tirza ein Residenzort der Nordreichskönige war. Wahrscheinlich wird Tirza schon unter Jerobeam I. (vgl. Finkelstein, Israel 2013a, 67; Frevel, Christian 2018a, 181-183; dagegen Knauf, Ernst Axel 2016a, 401; Naʾaman, Nadav 2016b, 68) zu einer Residenzstadt des Nordreiches. Da eine Notiz über einen Aufenthalt Jerobeams I. in Tirza fehlt und auch nicht von einem Ausbau der Stadt berichtet wird, wird dazu auf die kurze Erwähnung von Tirza in der Erzählung von der Erkrankung des Abija (1Kön 14,17) verwiesen. Dort erfüllt sich die Prophetie des Ahija (1Kön 14,12): die Frau Jerobeams betritt ihr Haus in Tirza und Abija stirbt auf der Schwelle. Das Haus der Frau Jerobeams liegt demnach in Tirza. Es ist anzunehmen, dass es sich dabei auch um das Haus Jerobeams handelt. Somit wird in der Bibel zumindest angedeutet, dass Tirza schon als Residenzstadt unter Jerobeam gedient haben könnte.
Sicher wird Tirza unter Bascha zur Residenz der Nordreichskönige und löst Sichem ab (1Kön 15,21.33). Nach dem Tod Baschas wird dessen Sohn Ela König und Bascha wird in Tirza begraben (1Kön 16,6). Ela berauscht sich in seiner Residenz und wird dann von Simri erschlagen, der daraufhin über das Nordreich von Tirza aus herrscht (1Kön 16,8-9.15). Nach dessen Absetzung wird Omri zum Herrscher ernannt, der die Stadt belagert (1Kön 16,17); im Anschluss an die Belagerung soll Simri den Palast von Tirza verbrannt haben (1Kön 16,18). Omri verlegt dann seinen Herrschaftssitz nach Samaria (Samaria, Ort; 1Kön 16,23). Tirza erscheint hier also als Residenz des Nordreiches. Weiterführende Hinweise zur Lage von Tirza lassen sich dabei keiner der Belegstellen entnehmen.
In 2Kön 15,14 wird Tirza als Ausgangspunkt der Rebellion Menachems genannt. In 2Kön 15,16 ist der Text nicht eindeutig: nicht eindeutig und hängt von der Interpretation der Präposition min ab. Entweder geht die Zerstörung lediglich von Tirza aus (vgl. Staszak, Martin 2024a, 66) oder sie schließt die Stadt selbst mit ein. Die in 2Kön 15,16 geschilderte Zerstörung einer namentlich nicht genannten Stadt könnte sich grammatikalisch auch auf Tirza beziehen (s. dazu RGG4 1, 365), inhaltlich ist jedoch wahrscheinlicher, dass sich die Zerstörung auf Tifsach bezieht. Weiterführende Hinweise zur Lage von Tirza lassen sich den Belegstellen nicht entnehmen.
Tirza wird in Hld 6,4 in einem Liebeslied erwähnt. Dabei wird die Schönheit der Geliebten mit den Städten Tirza und Jerusalem verglichen. Dabei ist es auffällig, dass im wahrscheinlich nachexilisch entstandenen Hohelied die alte Residenzstadt des Nordreiches und nicht Samaria (Samaria, Ort) genannt wird (vgl. Zakovitch, Yair 2004a, 233). Tirza wurde hier wahrscheinlich gewählt, um das durch die Samaritaner problematisch gewordene Samaria zu vermeiden (vgl. Bühlmann, Walter 1997a, 71); darüber hinaus passt der Ortsname aufgrund seiner Bedeutung (s.o.) sehr gut in den Kontext eines Liebesliedes (vgl. Zakovitch, Yair 2004a, 233-234); darauf weist auch die LXX hin, die den Namen übersetzt (s.o.).
Außerbiblische Belege ab hellenistischer Zeit
Tirza wird mehrfach bei Flavius Josephus erwähnt, dabei werden aber nur verschiedene Bibelstellen paraphrasiert. Weiterführende Hinweise zur Lage bieten die Belege nicht.
Im Onomastikon ist Tirza zweimal belegt. Die Schreibweise des Namens entspricht dabei der Transkription der LXX, wenn auch die Vokalisation sich in den beiden Belegen leicht unterscheidet, was bei einer doppelten Nennungen eines Ortsnamens aber häufig belegt ist. In beiden Belegen werden nur Bibelstellen paraphrasiert, weiterführende Angaben zur Lage von Tirza fehlen.
Tirza wird außerdem in der Descriptio Terrae Sanctae des Burchardus de Monte Sion, einem Reisebericht aus dem 13. Jh. n. Chr. erwähnt (vgl. Dillmann, August 1886a, 504; Montero Fenollós, Juan Luis 2024a, 158-159). Nach den Angaben des Berichts liegt Thersa drei Meilen östlich von Samaria (Samaria, Ort). Außerdem wird der Ort Thersa im nachfolgenden Abschnitt zur näheren Bestimmung des Landes Tappuach (Tappuach, efraimitisch) verwendet: dieses soll 6 Meilen östlich von Thersa liegen. Aufgrund des zeitlichen Abstands des Werkes zur biblischen Zeit ist allerdings nicht zwingend davon auszugehen, dass die Lage von Thersa mit derjenigen des biblischen Tirza identisch ist. Allerdings erscheint es aufgrund der Ähnlichkeit der Schreibweise naheliegend, dass der Name in dem Dokument aus dem 13. Jh. n.Chr. von der biblischen Namensform abstammt.
Lokalisierung
Für eine Identifikation mit Tirza wurden bzw. werden mehrere Orte vorgeschlagen:
a) Ṭallūze (1779.1864)
Aufgrund der Ähnlichkeit des Namens zum biblischen Ortsnamen wurde in der älteren Forschung der moderne Ort Ṭallūze für eine Identifikation vorgeschlagen (s. Robinson, Edward 1841b, 233; Knobel, August 1861a, 404). Die im archäologischen Befund nachgewiesene Besiedlung in der Eisenzeit II und der byzantinischen Zeit würde zu den literarischen Belegen passen (s. dazu Zertal, Adam 2004a, 516-517). Allerdings ist die Namensähnlichkeit aufgrund der Vokalisation und der Verdopplung des l problematisch (vgl. Kampfmeyer, Georg 1893a, 71; Elitzur, Yoel 2004a, 7). Darüber hinaus lässt sich der Name etymologisch aus dem Arabischen von ṭûr-lûzā („Berg der Mandeln“) ableiten (vgl. Albright, William Foxwell 1931a, 244-245). Daher ist diese Identifikation abzulehnen.
b) Ǧemmāʿēn (1690.1710)
Selten wurde Tirza auch mit dem Ort Ǧemmāʿēn identifiziert; dabei wird in 2Kön 15,16 anstelle von Tifsach der Ortsname Tappuach (Tappuach, efraimitisch) gelesen, sodass Tirza in der Nähe von Tappuach liegen müsste (s. Abel, Félix-Marie 1938a, 485; Alt, Albrecht 1953b, 127 Anm. 2). Zudem würden die Besiedlungszeiten mit den literarisch belegten Zeiten übereinstimmen (s. Finkelstein, Israel u.a. 1997a, 506-509). Allerdings ist dieser textkritische Eingriff in 2Kön 15,16 nicht möglich (vgl. Dubovsky, Peter 2013a, 30-33); zudem passt die Lage nicht mit der Angabe bei Brochardus zusammen, da Ǧemmāʿēn nördlich und nicht östlich von Samaria (Samaria, Ort) liegt. Daher ist diese Identifikation abzulehnen.
c) Tell el-Fār‘a Nord (1823.1882)
Das biblische Tirza wird in der Forschung allgemein mit Tell el-Fārʿa Nord identifiziert (u.a. Albright, William Foxwell 1931a, 251; Aharoni, Yohanan 1984a, 280; Finkelstein, Israel 2012b, 332). Der Tell ist etwa 5 ha groß (vgl. Finkelstein, Israel / Kleiman, Assaf 2019a, 288) und liegt ca. 10 km östlich von Samaria (Samaria, Ort) und 11 km nördlich von Sichem. Zudem bestand eine Verkehrsverbindung in das Jordantal. Aufgrund der Lage im samarischen Bergland waren jedoch Verbindungen nach Westen und nach Norden hin schwierig (vgl. Montero Fenollós, Juan Luis 2024a, 158).
Auf dem Tell el-Fārʿa wurden mehrere Ausgrabungen durchgeführt. Die ersten Ausgrabungen von 1946 bis 1960 wurden von Roland de Vaux geleitet. In den Jahren 2017 bis 2019 und 2022 fanden durch ein internationales Team weitere Ausgrabungen statt, die sich v.a. auf die Besiedlungsreste der Eisenzeit konzentrierten.
Erste archäologische Überreste auf dem Tell stammen aus dem 7. Jt. v. Chr. Die früheste Siedlung wurde zwischen dem 5. Jt. v. Chr. und dem 3. Jt. v. Chr. (Chalkolitikum/Frühbronzezeit I) angelegt. In der Frühbronzezeit II (3. Jt. v.Chr.) wurde die Stadt erstmals befestigt, am Ende dieser Periode aber aufgegeben. In der Mittelbronzezeit IIA wurde der Tell erneut besiedelt und in der Mittelbronzezeit IIB um 1600 v. Chr. wiederum befestigt. In der Spätbronzezeit II (14./12. Jh. v.Chr.) war Tell el-Fārʿa wahrscheinlich nur am Anfang und Ende dieser Zeitspanne besiedelt (vgl. Jasmin, Michaël 2013a, 394-385).
Der Höhepunkt in der Besiedlung liegt in der Eisenzeit. Die Stratigrafie der Eisenzeit wurde in der jüngeren Vergangenheit intensiv diskutiert (s. dazu Herzog, Zeʾev / Singer-Avitz, Lily 2006a, 175-176; Finkelstein, Israel 2012b, 334; Kleiman, Assaf 2018a, 100; Finkelstein, Israel / Kleiman, Assaf 2019a, 288).
Von der Mitte bis zum Ende des 10. Jh. v. Chr. findet sich auf dem Tell nur eine kleine ländliche Siedlung (Stratum VIIa; vgl. Herzog, Zeʾev / Singer-Avitz, Lily 2006a, 174). In dieser Zeit war Tirza eine kleine Siedlung: nur ein Hektar des Siedlungshügels wurde genutzt, wobei die Siedlung unbefestigt blieb (vgl. Kleiman, Assaf 2018a, 88).
Am Ende des 10. und im frühen 9. Jh. v. Chr. wurde Tirza zu einer wohlhabenden Stadt (Stratum VIIb; vgl. Finkelstein, Israel 2012b, 346). Die Stadt entwickelte sich dabei aus der vorherigen Siedlung heraus. Das vorangegangene Stratum wurde nicht zerstört. Die Stadt waraber nun besser geplant; die mittelbronzezeitliche Befestigung und das Stadttor wurden repariert, wiederaufgebaut und erweitert; auch die Häuser sind von besserer Qualität als die des vorangegangenen Stratums. Bei den Ausgrabungen fand man aus Zypern importierte Keramik, die auf Fernhandel und auf eine lokale Elite hinweist (vgl. Herzog, Zeʾev / Singer-Avitz, Lily 2006a, 174-175; Finkelstein, Israel 2012b, 340-341; Finkelstein, Israel / Kleiman, Assaf 2019a, 288). Die Stadt des Stratum VIIb wurde zerstört und für die meiste Zeit des 9. Jh. v. Chr. verlassen (vgl. Finkelstein, Israel 2012b, 341.346).
Im 8. Jh. v. Chr. (Stratum VIId) wurde die Stadt wieder aufgebaut und kam zu Wohlstand. Auch eine soziale Differenzierung zwischen der herrschenden Klasse, den reichen Familien und der armen Familien ist zu beobachten: dies wird in der Forschung allgemein aus den unterschiedlichen Größen und Qualitäten der ausgegrabenen Häuser abgeleitet (vgl. Herzog, Zeʾev / Singer-Avitz, Lily 2006a, 175). Die Stadt dieses Stratums wurde im Rahmen der assyrischen Eroberung des Nordreichs im Jahr 720 v. Chr. durch Sargon II. zerstört (vgl. Faust, Avraham 2012a, 58-63).
Sie scheint jedoch recht bald – wenn auch nicht im Umfang des vorangegangen Stratums – wieder aufgebaut worden zu sein. Aus dem 7. Jh. v.Chr. ist assyrische Keramik dokumentiert, die auf eine assyrische Garnison hinweisen könnte; dennoch blieb die Bevölkerung wohl größtenteils lokal (vgl. Herzog, Zeʾev / Singer-Avitz, Lily 2006a, 175). Im 6. und 5. Jh. v. Chr. findet sich dann nur noch eine spärliche Siedlung, die nach und nach aufgegeben wurde. Außerdem wurden noch römische Konstruktionen und ein muslimischer Friedhof entdeckt (vgl. Jasmin, Michaël 2013a, 398-399).
Autor: Jakob M. C. Luz y Graf, 2025; letzte Änderung: 2025-11-14 12:02:19
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Lexikonartikel
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BHH
3 (1966), 1973 (Elliger, Karl, Art. Thirza)
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NBL
3 (2001), 877-878 (Bieberstein, Klaus, Art. Tirza)
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ABD
6 (1992), 573-577 (Manor, Dale E., Art. Tirzah)
-
NEAEHL
2 (1993), 433 (De Vaux, Roland, Art. Farʿah, Tell el- [North]); 2 (1993), 433-439 (De Miroschedji, Pierre, Art. Farʿah, Tell el- (North). Neolithic to Middle Bronze Age)
-
RGG4
8 (2005), 365 (Knauf, Ernst Axel, Art. Thirza)
Literatur
Robinson, Edward 1841b , 158.223 ;
Knobel, August 1861a , 404 ;
Guerin, Victor 1874a , 258-260 ;
Dillmann, August 1886a , 504 ;
Lloyd, John 1886a , 194.272 ;
Kampfmeyer, Georg 1893a , 71 ;
Oettli, Samuel 1893a , 164 ;
Buhl, Frants 1896a , 203.247 ;
Albright, William Foxwell 1931a , 241-251 ;
Abel, Félix-Marie 1938a , 96.485-486 ;
Noth, Martin 1953a , 73.151 ;
Alt, Albrecht 1953b , 127 Fn. 2 ;
Mazar, Benjamin 1957b , 60-62 ;
Simons, Jan 1959a , 280 §510 ;
Herrmann, Siegfried 1964a , 59 ;
Baly, Denis 1966a , 212 ;
Gray, John 1967a , 127 ;
Borée, Wilhelm 1968a , 74 ;
Noth, Martin 1971a , 180 ;
Aharoni, Yohanan 1984a , 111.241.280.334.336.383-384 ;
Boling, Robert G. / Wright, G. Ernest 1984a , 329.412 ;
Hertzberg, Hans Wilhelm 1985a , 84 ;
Kitchen, Kenneth A. 1986a , 298 ;
Meister, Abraham 1991a , 333 ;
Ahlström, Gösta W. 1993a , 12 ;
Fritz, Volkmar 1994a , 136.174 ;
Nelson, Richard D. 1997a , 201 ;
Bühlmann, Walter 1997a , 71 ;
Elitzur, Yoel 2004a , 7 ;
Gaß, Erasmus 2005a , 276 Fn.2030.333 ;
Herzog, Zeʾev / Singer-Avitz, Lily 2006a ;
Knauf, Ernst Axel 2008a , 124.151 ;
Ziese, Mark 2008a , 254 ;
Pitkänen, Pekka M.A. 2010a , 304 ;
Rösel, Hartmut N. 2011a , 203 ;
Finkelstein, Israel 2012a ;
Finkelstein, Israel 2013a ;
Jasmin, Michaël 2013a ;
Butler, Trent C. 2014a , 140 ;
Dozeman, Thomas B. 2015a , 492 ;
Moster, David 2017a , 81 ;
Kleiman, Assaf 2018a ;
Frevel, Christian 2018a , 181-183 ;
Finkelstein, Israel / Kleiman, Assaf 2019a ;
Mumcuoglu, Madeleine / Garfinkel, Yosef 2020a ;
Van der Meer, Michaël 2020a , 523 ;
Montero, Juan Luis / Caramelo, Francisco 2021a ;
Gaß, Erasmus 2023a , 380 ;
Montero Fenollós, Juan Luis 2024a ;
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